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Wissenswertes rund ums Gold

Gold ist ein Mineral, dass heißt, ein natürlich vorkommendes Element der Erdkruste (0,000001%). Weil es seinen Glanz und Farbe behält, ist es in der Natur leicht zu erkennen. Es wird manchmal mit Quarz in hydrothermalen Adern gefunden, zuweilen auch zusammen mit Eisen und anderen Mineralen wie Arsenkies. Durch Verwitterung und Erosion goldhaltiger Gesteine kommt es oft zur Ablagerung des Metalls am Boden fließender Gewässer. Dies kann zu relativ ausgedehnten Lagerstätten (Goldfelder) führen, die aus jedem geologischen Zeitalter stammen können. Fast alle europäischen Flüsse enthalten Spuren von Gold. 

Gruppe:
 
gediegene
Elemente
Härte: 2,5 - 3 Kristall-
system:
kubisch
Dichte:
 
19,3
kg/dm3
Bruch: hakig Strich-
farbe:
gold



Die Bedeutung des Goldes in der Menschheitsgeschichte zu beschreiben, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Deshalb hier nur einige Fakten zu dem gelben Metall, die vielleicht noch nicht jedem bekannt sind:

Gold ist der einzige Rohstoff, der im Wirtschaftskreislauf wenig bis nicht verbraucht wird. Fast alles Gold, was je der Mensch zu Tage brachte, ist noch vorhanden (von gesunkenen Schiffen, vergrabenen Schätzen, verlorenen Eheringen und beerdigten Zahnkronen einmal abgesehen). Keine andere Ware hat diese Eigenschaft.

Die weltweit vorhandenen Goldvorräte betrugen 2005 ungefähr 160.000 Tonnen, das wäre jedoch nur ein Würfel von etwa 20 Metern Kantenlänge.

Die Vorräte wachsen heute so schnell wie noch nie. Jährlich werden etwa 2600 Tonnen neues Gold gefördert. Das ist etwa hundertmal mehr, als noch vor hundert Jahren. Aktuell werden in zwei Jahren mehr Gold gefördert, als in den tausend Jahren des Mittelalters zusammen dokumentiert sind.

Dank moderner Bergbautechnologie lohnt sich die Gewinnung, selbst aus Gestein, das nur ein Gramm Gold pro Tonne enthält, sowie aus Abraumhalden längst aufgegebener Goldgruben. 

Goldbarren der schwedischen Reichsbank

Goldbarren der schwedischen Reichsbank
  (Foto: Wikipedia, Public domain) 

Erhebliche Goldmengen fallen beim Verhütten anderer Metalle wie Kupfer, Silber, Quecksilber oder Nickel an, wo es als "Verunreinigung" im Rohmaterial enthalten ist.

Der mexikanische Silberdollar des 19. Jahrhunderts enthielt mehr natürlich gebundenes Gold, als er nominell wert war. Dem US-Amerikaner Emmens gelang es, aus dem Verschrotten noch gültiger Dollarmünzen Gewinn zu erzielen.

Anfang des 20. Jahrhunderts gelang es mittels Atomumwandlung künstliches Gold aus Quecksilber zu erzeugen. Wirtschaftlich sinnvoll wurde jedoch der umgekehrte Vorgang: aus Gold machte man Quecksilber, das in einer besonderen Isotopenreinheit zu Meßzwecken benötigt wurde.

Gold dient auch als Lebensmittelfarbe E 175 für Süßspeisen, Pralinen und Getränke. Es wird unverändert wieder ausgeschieden. Aus Klärschlamm lässt es sich sogar rückgewinnen.

Olympische Goldmedaillen bestehen zu 93% aus Silber und haben nur einen Überzug aus 6 bis 7 g Gold. 



Laboration vor dem Kurfürst

Böttger laboriert vor dem sächsichen Kurfürst
Gemälde von Paul Kießling, 1710 

 

"Schaff' Er mir Gold - Böttger ..."

Generationen von Alchemisten suchten nach dem Stein der Weisen, der "roten Tinctur", mit der sich beliebige Metalle in pures Gold umwandeln ließ. Geheime Rezepte machten die Runde (siehe unten), wie auch Gerüchte über hier und da gelungene Transmutationen, wie man jene wundersame Verwandlung nannte. Einige Goldmacher überzeugten mit spektakulären Probevorführungen Fürsten und andere vermögende Persönlichkeiten, ihre weitere "Forschungsarbeit" mit Geld zu unterstützen. Das ging solange gut, bis den Sponsoren neben dem Geld auch die Geduld ausging und die vermeintlichen Goldmacher als Betrüger entweder in den Kerker geworfen oder gar gehenkt wurden.

Bekannt ist das Schicksal des Johann Friedrich Böttcher. In Preußen als betrügerischer Goldmacher polizeilich gesucht, fand er Unterschlupf bei August dem Starken in Dresden - allerdings als Häftling. Ob er wollte oder nicht, er musste sich bei Androhung des Galgens weiter als Goldmacher versuchen. Doch er hatte Glück, bevor auch er in Ungnade fiel, kam er noch gemeinsam mit Tschirnhaus dem Geheimnis des Porzellans auf die Spur, dem "weißen Gold". Das rettete ihn vor dem Strick. 


Dabei waren die selbsternannten Goldmacher keineswegs alles Betrüger, viele glaubten an die Möglichkeit der Transmutation und vom Wissensstand ihrer Zeit aus gesehen sprach vieles dafür. Schließlich ließen sich auch viel unähnlichere Stoffe ineinander umwandeln, z.B. unscheinbare erdige Erze in Eisen, Kupfer und Zinn.

Oft fielen die Goldmacher bei ihren Experimenten auch auf eine Selbtsttäuschung herein. Wenn sie z.B. Quecksilber als Ausgangsmaterial verwendeten, brachten sie manchmal von der Natur "verstecktes" Gold zum Vorschein. Quecksilber kann bis zu 10% Gold enthalten, ohne dass sich sein Aussehen oder Zustand verändert. Natürlich war die Ausbeute minimal, aber sie genügte den Adepten, ihren Weg verbissen weiter zu verfolgen: 'Vielleicht, wenn man noch stärkerere Hitze noch länger einwirken lässt ....'
Viele von ihnen opferten schließlich Haus und Hof, Gesundheit und Leben dem unerreichbaren Ziel.

Dabei soll es den legendären Stein der Weisen - so glaubt man heute - in den Händen einiger weniger tatsächlich gegeben haben: Silberchloraurat, AgAuCl4, eine rote, krümelige, nicht hygroskopische Substanz, mit der man Kraft ihres Goldgehaltes von 44% größere Metallgegenstände zumindest feuervergolden und Silber goldfarben legieren konnte. Aber mehr Gold als schon drinnen steckte, konnte auch da nicht herauskommen. 

Rezept 'der weisen Tinctur'

"Geheimrezept" für den Stein der Weisen von Basilius Valentinus, 15. Jhdt (Nachdruck) 



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