Wie entstehen Minerale?
Minerale sind die Bausteine der Gesteine und Gebirge. Am Anfang steht der Granit, das Muttergestein aller Kontinente. Er besteht aus Feldspat, Quarz und Glimmer (die drei vergisst du nimmer!). Vor allem der relativ leichte Quarz war der Grund, dass sich einst Granitmassen aus der schweren Erdkruste erhoben und das erste Festland bildeten.
Trotz der wenigen Grundbausteine finden wir im Granit alle natürlichen Elemente, allerdings in sehr unterschiedlichen Mengenanteilen und allesamt sehr fein verteilt. Sie sind meist eingebunden in den Feldspäten und Glimmern und werden erst durch tektonische Einflüsse oder Verwitterung umgewandelt oder angereichert. Man unterscheidet drei Typen der Mineralbildung:
Sedimentäre Folge: Wind und Wetter und vorallem die Zeit lassen Feldspäte zu Salze, Kalk und Tone zerfallen, Glimmer zu feinsten Plättchen und Quarz zu dem Sand, den wir heute massenhaft in Wüsten und Meeren finden. Aus solchen Verwitterungsprodukten können sich neue Gesteine bilden.
Magmatische Folge: Vulkanismus, aufsteigendes Magma und seine Ausgasungen führen zu Umwandlungen, Abscheidungen und Stoffaustausch mit Nebengesteinen.
Metamorphe Folge: Erdkräfte, die bei Gebirgsauffaltungen auftreten - Druck und hohe Temperaturen - verändern sowohl Granite als auch Sekundärgesteine. Durch Gebirgspressung bilden sich Risse und Spalten, durch die Gase und superheiße wässrige Lösungen aus der Tiefe dringen. Sie bewirken ein Auflösen und Abtransportieren der Stoffe einerseits und die Bildung und Anreicherung neuer Mineralarten andererseits entlang sogenannter Gänge (hydrothermaler Prozess).
Mineralbildung und Anreicherung führen zur Vererzung. In Gebirgen mit Gesteinen hohen Alters und 'bewegter' Vergangenheit finden wir deshalb besonders häufig Edelmetalle und nutzbare Erzvorkommen - wie beispielsweise im Erzgebirge oder im thüringer Schiefergebirge.
Bild oben: Granit, Lizenz: GFDL, Autor nicht angegeben
"Seifen" und waschen
Schwerminerale sind typische Begleiter der begehrten Goldflitter und Nuggets - sowohl in der Waschpfanne des Goldsuchers, als auch in den Lagerstätten der Flüsse und Bäche, den sogenannten Seifen. Doch wie entstehen solche Lagerstätten?
Die Schwerminerale und Edelmetalle bilden sich zuerst (primär) durch die magmatische und metamophe Folge in Gesteinen. Solche vererzten Gebirge unterliegen wieder der Verwitterung: Regen, Frost und Eis tragen über Jahrmillionen auch die höchsten Berge ab. Bäche und Flüsse schneiden sich ins Gestein und führen große und kleine Bruchstücke fort, die sich entlang des Flussbettes ablagern. Je nach Fließgeschwindigkeit des Gewässers reichern sich die verschiedenen schweren Minerale unterschiedlich an: leichte oder lösliche, wie Tone oder Kalk werden noch von schwachen Strömungen weitergetrieben, während sich z.B. Steine und Sand am Boden ablagern. Bei relativ hohen Strömungen lagern sich nur die schweren Minerale ab, darunter das begehrte Gold oder auch Verbindungen des Schwermetalls Zinn. Solche bergmännisch nutzbaren Lagerstätten heißen dann Zinn- oder Goldseifen.
Auf gleiche Weise trennt auch der Goldsucher das begehrte Edelmetall vom restlichen Sand: Durch Schwenken und Drehen der Pfanne erzeugt er Wasserbewegungen, die leichtere Teile noch mitreißen, so dass sie sich abgießen lassen. Zurück bleibt der "Schlich", die Schwerminerale und - mit etwas Glück - pures Gold.
Typische Schwermineralgemische aus regionalen Gewässern stellen wir Ihnen auf den Bildern unten vor. Wer möchte kann versuchen, die einzelnen Minerale zu identifizieren. Eine Auflistung typischer Schwerminerale rund ums Vogtland finden Sie auf der nächsten Seite. Dem Zirkon - dem "Göltzschdiamanten" - haben wir eine Extraseite gewidmet.
Ausgelesene Schwerminerale
Abb: Schwermineralkonzentrat |
Abb: Ausgelesene Schwerminerale |
Abb: Schwerminerale, Göltzsch |
Abb: Ausgelesene Schwerminerale Holzbach |
Abb: Schwermineralien Stoppbach |
Abb: Schwermineralien Schönbrunner Bach |
Abb: Schwermineralien Werdauer Wald |
Abb: Schwermineralien Schafsblöke |
Abb: Schwermineralien Klosterwasser |
Abb: Mineralgemisch, Zufluß Bleilochtalsperre |
Schwerminerale / Mineralienherkunft |
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