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Gold und andere Schwerminerale
Was haben Schwerminerale mit Goldsuchen zu tun? Schwerminerale sind oft unlösliche Oxide, Hydroxide oder Salze von Schwermetallen. Und auch unter ihnen gibt es Vertreter, die sich in Schönheit und Wert mit Gold duchaus messen können. Dazu später mehr. Typische Vertreter der Schwerminerale sind die Eisen- und Titanverbindungen, Magnetit, Hämatit, Limonit und Ilmenit - im Erzgebirge und Vogtland besonders noch Zirkon, Granat, Topas, Rutil, Epidot, Zinnstein und Turmalin. Aber auch die natürlich vorkommenden (nativen), gediegenen (elementaren) Metalle selbst zählen zu den Schwermineralen: Quecksilber, Silber, Platin und - natürlich - Gold.
Wie der Name schon sagt, zeichnen sich Schwerminerale durch ihr spezifisches Gewicht (Dichte) von 2,9 kg/dm³ und mehr aus. Sie sind damit schwerer als gewöhnlicher Quarzsand (2,5 kg/dm³), der den Großteil eines Flussgeschiebes ausmacht. Ein wahres Schwerstgewicht ist mit ca. 20 kg/dm³ das Gold selbst: ein Würfel mit 10 cm Kantenlänge wiegt damit fast so viel wie zwei gefüllte Wassereimer!
Vom Nutzen des "Schwergewichts"
Egal welcher Art von Goldsuche man betreibt - fast immer kommt das so genannte Dichtesortier-verfahren zur Anwendung. (Quecksilber- oder Zyanidverfahren - wie aus Osteuropa und Drittweltländern bekannt - scheiden für uns aus, wegen ihrer Giftigkeit und weil sie dem Gold seine natürliche Struktur rauben.)
Man stelle sich einen Bach vor: Bei großen und kleinen Steinen aus Granit, Schiefer und Quarz liegt die Dichte im Bereich von 1,5 bis 2,5 kg/dm³. Wasser hat eine Dichte von 1kg pro Liter. Man nutzt die Transportkraft des fließenden Wassers mit Hilfe von "Waschrinnen", um leichtes Material von Schwerem zu trennen. Die Rinne wird so in der Strömung platziert, dass immer ein kleiner Teil des aufgegebenen Sediments auf der Rinne verbleibt, mit ihm auch alles, was eine höhere Dichte als ca. 2,8 kg/dm³ hat. Je genauer die Korngröße auf die Korngröße der "Wertkomponente" abgestimmt ist, um so höher ist der Abscheidegrad. Zu diesem Zwecke wird das Sediment zum Teil vorgesiebt.
Das funktioniert fast unabhängig davon, ob das Teilchen einige Zentimeter groß ist oder nur wenige Mikrometer. Gold mit seiner hohen Dichte unterscheidet sich - und sei das einzelne Teil noch so winzig - erheblich von fast allen anderen Mineralien und sammelt sich in der Rinne oder Pfanne an. Daneben findet man weitere schwere Minerale. Welche das sind, hängt vom Gewässer ab oder vielmehr vom Grundgebirge seines Einzugsgebietes.
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 Oben: aus Georgius Acricola, De Re Metallica, 1556
Unten und links: moderne Waschrinne im Einsatz (Bilder vergrößern: anklicken)
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