Rund ums Gold  »  Vom Goldsuchen 

Vom Hobby des Goldsuchens

Um es gleich vorweg zu nehmen: reich wird man mit Goldsuchen eher selten. Zwar kostet ein Gramm Reingold 30 Euro, doch bewegen sich die Funde fast immer nur im Milligramm-Bereich. Ein kleines Nugget mit zwei, drei Gramm Gewicht zählt schon zu den großen Seltenheiten. Dem gegenüber stehen die Kosten für die Ausrüstung, die Anfahrten und natürlich viele, viele Stunden, die man im kalten Wasser zubringt. Dass Goldsalze dann auch als Medizin gegen Rheuma Verwendung finden, scheint da nur gerecht.

Bleibt als Motivation eben das, was jedes echte Hobby ausmacht: die Freude an der Sache an sich. Ein Hobbygoldsucher ist letztlich ein Mineraliensammler, nur dass er nicht Steine und Felsen abklopft, sondern sich auf die Sekundärlagerstätten der Fließgewässer konzentriert. Oft sucht er nicht allein nach dem gelben Metall, sondern interessiert sich für die gesamte Palette der vielseitigen Schwerminerale. Dabei tun sich ihm erstaunliche Welten auf, die dem flüchtigen Blick der Vorübergehenden verborgen bleiben. Schauen Sie in unsere Rubrik 'Schwerminerale' und lassen Sie sich überraschen.

Ein wenig kommt aber auch die Goldgräberromantik zum Tragen, die wir aus Büchern und Filmen Jack Londons kennen, ein Hauch von Freiheit und Abenteuer in den unendlichen Wäldern Kanadas und Alaskas. Aber wir müssen nicht nur in die Ferne schweifen, mit dem Praktizieren des Hobbys spürt man auch einem bergmännischen Gewerbe unserer Vorfahren nach. Die Goldsucher von heute können so der regionalen Geschichtsschreibung manche neue Erkenntnis oder Sichtweise beisteuern. 

Mineralienbörse München
Goldwaschen auf der Mineralienbörse München 2006
Bild: Sven Kreher 
 
(Bilder zum Vergrößern anklicken)
 

Gernstl
Der bayerische Fernsehjournalist Franz Xaver Gernstl zu Gast bei uns Goldsuchern im thüringischen Vogtland. 

FlusskrebsNaturschutz ist selbstverständlich

Das Naturerlebnis an sich spielt eine gewichtige Rolle. Damit verbindet sich jedoch auch große Verantwortung. Fließgewässer sind auch - zum Glück wieder - natürliche Biotope, Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Die gilt es zu schützen. Ein Naturfreund, wie es ein guter Hobbygoldsucher ist, wird sich informieren über die im Gewässer vorkommenden Arten, um bestmöglichst Rücksicht darauf nehmen zu können. Das gilt beispielsweise für den seltenen Edelkrebs aber auch für Arten, die am Ufer leben, wie Wasseramsel oder Eisvogel, die ihre Bruthöhlen an den Hängen anlegen. Vielleicht kann der Hobbygoldsucher damit dem Naturschutz nützende Hinweise liefern. Dass man Suchort und Umgebung in vernünftigen Zustand verlässt, ist selbstverständlich. 


Wie kam ich auf die Idee?

Als "Lausbub" von ca. 10 Jahren faszinierte mich eine Karte im Museum der Ritterburg Mylau: Sie zeigte den Verlauf der Göltzsch mit den Orten alter Goldwaschseifen zwischen Lengenfeld und Greiz, also ganz in der Nähe meines Heimatortes. Der Gedanke ließ mich nie los, dass sich vielleicht noch immer Gold im Fluss befinden könnte.

Es dauerte noch viele Jahre - in der Zeit verschwand sogar ein Staat - bis ich der Sache und damit dem Gewässer auf den Grund ging. Als ich dann fast durch Zufall meine ersten kleinen Goldflitter entdeckte, war es um mich geschehen. So etwas nennt man wohl auch "Goldfieber". Noch Anfang 1998 lernte ich zwei Gleichgesinnte aus Gera kennen (2. Bild von oben). Durch deren Know-how und Mithilfe - und nicht zuletzt durch verständnisvolle Unterstützung von meiner Frau - stand einem leidenschaftlichen Hobby und einer genauen Untersuchung der Goldvorkommen meiner Heimat nichts mehr im Wege.

Die bisherigen Ergebnisse meines Hobbys, dazu noch eine Vielzahl weiterer Sammlerstücke rund um den Themenkreis Gold und Mineralien der vogtländischen Heimat und aus aller Welt, warten heute in meinem Museum auf interessierte Besucher. Einen Vorgeschmack bietet Ihnen die folgende Seite 'Goldfunde'. 


Raithalden im vogtländischen Göltzschtal

Die Lage alter Goldseifen und Bergwerke im mittleren Göltzschtal in einer alten bergbaukundlichen Schrift. 
 

Goldwaschen
"Da muß was auf der Pfanne liegen!" 
 


 
Rund ums Gold / Vom Goldsuchen


[ Home ]     ©  Vogtländisches Goldmuseum und Naturalienkabinett, Sven Kreher, Buchwald